02.02.2014

Wittmanns Schuss ins Glück

Piranhas scheinen den Harzer Falken besonders zu schmecken. Nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle feierte der Braunlager Aufsteiger in der Eishockey-Oberliga Nord vor rund 700 Zuschauern beim 5:4 (2:0, 0:0, 2:4, 1:0) nach Verlängerung den dritten Erfolg in Serie gegen das Topteam des Rostocker EC. Christian Wittmann sorgte nach 122 Sekunden der Overtime mit einer satten Direktabnahme für die finale Pointe der Partie.


Das Spiel bot den Fans im Stadion aber auch zuvor beste Unterhaltung. Ohne Anlaufzeit suchten beide Teams den Weg nach vorn. Erst setzte Rostocks Petr Sulcik den Puck an den Pfosten (1.), Sekunden später traf Stefan Bilstein auf der Gegenseite das Lattenkreuz des REC-Gehäuses. Michel Bauer, der jüngste Falke, sorgte schließlich für das 1:0 (5.), während Mario D‘Antuono im Harzer Tor mit Paraden in Serie glänzte. Erneut Bauer erzielte in der 13. Minute sogar der 2:0. Im zweiten Drittel drängte Rostock auf den Anschluss, doch immer wieder stand D‘Antuono im Weg. Die Falken verpassten es dagegen, eine längere doppelte Überzahl zu nutzen. Das rächte sich zu Beginn des Schlussdrittels. „Wir waren fünf Minuten unsortiert“, ärgerte sich Falken-Trainer Bernd Wohlmann. Die Gäste ließen sich nicht lange bitten. Eric Haiduk (41.), Petr Zib (44.) und Karol Bartanus (47.) drehten die Partie komplett. Doch die Falken fingen sich, während die Rostocker plötzlich wackelten. „Wir führen 3:2, aber statt die Partie nach Hause zu bringen, kassieren wir Strafzeiten ohne Ende. Das war disziplinlos von uns“, schäumte REC-Coach Wolfgang Wünsche wütend. Michael Schwindt brachte die Scheibe schließlich zum 3:3 unter (57.), der Schlusspunkt war das aber noch lange nicht. Nach einer Traumkombination setzte Christian Schock den Puck in den Winkel – die Falken führten mit 4:3 (59.). Sieben Sekunden vor dem Ende rettete Jens Stramkowski die Gäste doch noch in die Verlängerung. Hier aber hatten die Hanseaten nichts mehr zuzusetzen. „Die Mannschaft hat ganz viel Charakter gezeigt. Dass wir in dieser Saison drei von vier Spielen gegen Rostock gewinnen, ist phänomenal“, freute sich Wohlmann nach Spielschluss.

Statistik:
Tore:
1:0 Mi. Bauer (Nüsse, Bilstein) 4:56, 2:0 Mi. Bauer (Nüsse, Bilstein) 12:34, 2:1 Haiduk (Pritykin, Gall) 40:28, 2:2 Zib (Bartanus, Pritykin) 43:11, 2:3 Bartanus (Marsall, Pritykin) 46:02, 3:3 Schwindt (Schock, Pipp) 5-4 56:55, 4:3 Schock (Pipp, Bilstein) 58:10, 4:4 Stramkowski (Blank, Rabbani) 6-5 59:53, 5:4 Wittmann (Bilstein, Schwindt) 62:02
Strafminuten: Harzer Falken 4 – Rostock 12
Zuschauer: 645

Bericht: rk