16.11.2013

90 Sekunden kosteten das Spiel

Ganz knapp an einer dicken Überraschung schlitterten die Harzer Falken in der Eishockey-Oberliga Nord vorbei. Beim amtierenden Meister EHC Timmendorfer Strand unterlag der Aufsteiger knapp mit 5:7 (3:1, 0:1, 2:5). „Letztlich waren es 90 unkonzentrierte Sekunden, die uns um den Lohn gebracht haben“, ärgerte sich Falken-Coach Bernd Wohlmann.


Die Braunlager konnten nur mit einem kleinen Kader die Reise an die Ostsee antreten, doch der wehrte sich hervorragend. „Wir haben clever gespielt und waren über schnelle Konter gefährlich“, berichtete der Trainer. Den Rückstand durch Patrick Saggau (7.) steckten die Falken blendend weg. Bis zur ersten Drittelpause hatten sie die Partie durch Treffer von Ruven Bannach (12.), Erik Pipp (16.) und Christian Wittmann (18.) gedreht. Die Harzer hatten sogar Pech, dass Pipp einmal nur die Latte traf.


Die Beach Boys steigerten sich im zweiten Drittel. „Aber eigentlich hatten wir es weiterhin ganz gut im Griff“, sagte Wohlmann. Kenneth Schnabel brachte die Timmendorfer in Schlagdistanz, dennoch gingen die Gäste mit einer 3:2-Führung in den Schlussabschnitt.


Hier schien der Auswärtssieg plötzlich ganz nah, als J.T. MacDonald mit einer Einzelleistung auf 4:2 erhöhte (49.). Dann aber folgten die unheilvollen 90 Sekunden mit drei Gegentreffern. „Wir haben zwei Fehler gemacht. In dieser Liga reicht das, damit ein Spiel kippt“, bilanzierte Wohlmann. Christopher Roehl verkürzte für Timmendorf (50.), Schnabel markierte den Ausgleich (51.). Christian Herrmann sorgte in Überzahl sogar für die 5:4-Führung der Beach Boys (52.). Bei den Falken schwanden nun die Kräfte. In doppelter Unterzahl schlug es zum sechsten Mal im Kasten ein, wieder war Schnabel erfolgreich (55.).


Drei Minuten vor dem Ende erhielt Timmendorf eine Strafe. Wohlmann riskierte alles, nahm den Torwart hinaus und brachte einen zusätzlichen Feldspieler. Doch Björn Reinke im Kasten der Schleswig-Holsteiner parierte mehrfach stark, ehe Saggau mit einem Schuss ins leere Harzer Tor die Entscheidung besorgte (59.). Der fünfte Falken-Treffer durch Wittmann hatte nur noch statistischen Wert (60.)


Nach Spielschluss gab es reichlich Komplimente für den couragierten Auftritt, die Punkte blieben jedoch in Timmendorf. „Eigentlich würde ich lieber einmal schlecht spielen und dafür gewinnen. Wenn man soviel in das Spiel investiert hat wie wir heute, dann ist eine solche Niederlage doppelt bitter“, resümierte Wohlmann.


Statistik:
Tore: 1:0 P. Saggau (Schnabel, Klupp) 6:43, 1:1 R. Bannach (Bilstein, Schock) 11:34, 1:2 Pipp (Schock, MacDonald) 15:04, 1:3 Wittmann (Herold, R. Bannach) 17:27, 2:3 Schnabel (Uglar, Klupp) 33:07, 2:4 MacDonald 48:07, 3:4 Röhrl (Geratz, Schroeder) 49:57, 4:4 Schnabel (P. Saggau, Levaniemi) 50:51, 5:4 Herrmann (P. Saggau, Levianiemi) 6-5 51:25, 6:4 Schnabel (Klupp, T. Saggau) 5-3 54:08, 7:4 P. Saggau (T. Saggau) ENG 58:57, 7:5 Wittmann (Bilstein) 59:24
Strafminuten: Timmendorf 8 – Harzer Falken 12
Zuschauer: 599

Bericht: rk