07.10.2013

Dem Meister einen großen Kampf geliefert

Der Meister wankte, doch er fiel nicht. Nur knapp verpasste der Aufsteiger EC Harzer Falken im ersten Oberliga-Heimspiel der Geschichte eine dicke Überraschung. Gegen den amtierenden Meister EHC Timmendorfer Strand unterlagen die Falken vor rund 500 Zuschauern im Wurmbergstadion knapp mit 3:5 (0:2, 1:0, 2:3). Für die Entscheidung sorgte Timmendorfs Patrick Saggau erst 16 Sekunden vor Schluss mit einem Empty-Net-Goal.


Zuvor bewegten sich die Gastgeber trotz etlicher Ausfälle auf Augenhöhe mit den Gästen von der Ostsee. Michael Schwindt (2.) und J.T. MacDonald (5.) hatten die ersten großen Chancen für die Falken, auf der Gegenseite vergab Jason Horst (6.), während Rino Schröder den Pfosten traf (7.). Das 0:1 durch Kenneth Schnabel fiel schließlich eine Minute später. Doch auch danach versteckten sich die Braunlager nicht. Höchst umstritten war das 0:2. Mit der Schlusssirene des ersten Drittels hatte Schnabel getroffen, ob der Puck aber tatsächlich noch vor Ablauf der Zeit über der Linie war, erschien fraglich.

Im zweiten Spielabschnitt hatten die Harzer zunächst Glück, dass die Timmendorfer nur den Pfosten trafen (22.). Auf der Gegenseite lag bei Unterzahlkontern von MacDonald (26.) und Stefan Bilstein (33.) der Anschlusstreffer in der Luft. Den Bann brach Christian Schock, der mit einem satten Schuss über die Schoner das 1:2 erzielte (35.).

Wiederum Schock sorgte nach einem Antritt über die linke Seite für den schnellen 2:2-Ausgleich zu Beginn des Schlussdrittels. Andreas Bippus hatte, bestens bedient von Bilstein, sogar die Führung auf der Kelle, doch Matthias Rieck im Tor der Gäste parierte stark. Schnabel mit seinem dritten Treffer (48.) und Jasper Delfs (53.) schienen Timmendorf anschließend auf die Siegerstraße geschossen zu haben. Doch MacDonalds Treffer in den Winkel zum 3:4 läutete den Sturmlauf der Falken in den Schlussminuten ein (56.), der jedoch nicht vom Ausgleich gekrönt wurde.

„Das war ein 50-50-Spiel, bei dem wir am Ende das Quäntchen Glück auf unserer Seite hatten“, sagte nach Spielschluss Timmendorfs Coach Sven Gösch. Falken-Trainer Bernd Wohlmann pflichtete seinem Kollegen bei der Einschätzung bei: „Am Ende hängt ein solch enges Spiel an zwei oder drei Situationen.“ Die entscheidenden Zentimeter fehlten den Falken jedoch in den letzten zwei Minuten. Der mögliche 4:4-Ausgleich lag im Powerplay mehrfach in der Luft, der Puck tanzte schon auf der Linie, fand aber nicht den Weg in die Maschen. So blieb den Harzern am Ende nur der Applaus der Zuschauer und die Erkenntnis, dem Meister einen Kampf auf Augenhöhe geboten zu haben.


Statistik:
Tore: 0:1 Schnabel (T. Saggau, Labute) 7:43, 0:2 Schnabel (P. Saggau, Mo. Meyer) 5-4 20:00, 1:2 Schock (R. Bannach) 34:22, 2:2 Schock (MacDonald) 5-4 40:25, 2:3 Schnabel (Delfs, T. Saggau) 5-4 47:27, 2:4 Delfs (Ma. Meyer) 52:15, 3:4 MacDonald (Bippus, Schwindt) 5-4 55:22, 3:5 P. Saggau 4-6 ENG 59:44
Strafminuten: Harzer Falken 10 + 10 für Bilstein – Timmendorf 10
Zuschauer: 422