20.10.2016

Das Wochenende der Harzer Falken steht im Zeichen der Hauptstadt

Gleich mit zwei Mannschaften aus Berlin bekommen es die Harzer Falken dieses Wochenende zu tun. Allerdings handelt es sich bei Preussen Berlin und FASS Berlin um zwei Mannschaften, die von der Papierform her nur die Heimatstadt miteinander verbindet.


Der Einsatz von Robert Wittmann ist an diesem Wochenende fraglich

Denn die Preussen starteten furios in die Saison und bezwangen gleich im ersten Spiel den Topfavoriten aus Duisburg mit 3:2 n.V.. Es folgten Siege gegen die Hannover Scorpions und FASS Berlin und als zwischenzeitlicher Tabellenerster wurde man bereits als das Überraschungsteam der Liga gefeiert. Was folgte waren nach einer respektablen 1:2-Niederlage gegen Essen allerdings weitere Niederlagen gegen Leipzig, Herne und Erfurt, die nur von einem 3:5-Sieg in Rostock am letzten Wochenende unterbrochen wurden. So steht man mittlerweile punktgleich mit den Harzer Falken aber einem besseren Torverhältnis auf dem 10. Platz. Als Architekt des Erfolges kann man sicherlich Trainer Len Soccio ansehen, der von den Hannover Scorpions in die Hauptstadt wechselte und dort im Sommer eine schlagkräftige Truppe zusammenstellte. Topscorer der Preussen ist der aus den Niederlande stammende Julian van Lijden, der in der letzten Saison noch für FASS Berlin auf Punktejagd gegangen war. Ihm zur Seite steht der nicht minder erfolgreiche Veit Holzmann, Sohn des großen Georg Holzmann, der in den letzten Jahren bei Bayreuth und Weiden in der Oberliga Süd spielte und bei den Dresdner Eislöwen auch bereits Erfahrungen in der zweithöchsten Spielklasse sammeln durfte. Verzichten muss Trainer Soccio allerdings auf seinen Torschützen vom Dienst, Michael Raynee, der sich am letzten Sonntag eine Spieldauerdisziplinarstrafe einfing und entsprechend gesperrt ist. Spezialität der Preussen ist neben einem starken Powerplay vor allem das Unterzahlspiel mit einer Quote von 90,91 % ohne Gegentor. Ein Wert, der nur noch von den Tilburg Trappers übertroffen wird. Starker Hinterhalt dabei ist sicherlich Torwart Olafr Schmidt mit einer ordentlichen Gegentorquote von 2,52. Eine Quote, die die Harzer Falken nur zu gern etwas nach oben korrigieren würden. Am Sonntag geht es dann ins Erika-Heß-Eisstadion zu FASS Berlin. Und die Saison des sportlichen Absteigers der letzten Saison verlief bislang alles andere als erfolgreich. Durch das Aus von Neuwied noch in die Oberliga gerutscht konnte man bislang lediglich einen Punkt bei einer 5:6-Niederlage nach Verlängerung gegen die Wedemark Scorpions auf die Habenseite bringen. Doch diese Tatsache sollte die Falken nicht in Sicherheit wiegen. Denn mit Routinier Patrick Czajka und den Neuzugängen Tom Fiedler (aus Heilbronn / DEL2) sowie Oliver Duris (von den Hannover Indians) verfügen die Berliner über drei sehr erfahrene und gefährliche Stürmer, die immer für Tore gut sind und sich für 11 der 23 erzielten Treffer verantwortlich zeichnen. Allerdings stehen diesem Wert mit 47 Gegentreffern der höchste Wert der Liga gegenüber. Umso besser also, dass sich Ryan McGrath letzten Sonntag warmgeschossen hat und sich ganz nebenbei gleich 13 Harzer Spieler als Torschützen auszeichnen konnten, womit die Last des Toreschießens bislang auf viele Schultern verteilt werden konnte.
Dennoch gibt es für Falkentrainer Norbert Pascha keinen Grund die Gegner dieses Wochenendes auch nur ansatzweise zu unterschätzen. Denn Norbert Pascha plagen Personalsorgen. So leidet Artjom Kostyrev schon seit geraumer Zeit an Rückenbeschwerden und Robert Wittmann bekam am letzten Freitag den Puck beim Abblocken eines Torschusses so unglücklich in die Seite, dass er seitdem an Problemen mit der Lunge leidet. Eine Lungenspiegelung und ein CT sollen nun Klarheit bringen. Entsprechend ist der Einsatz der beiden Stürmer an diesem Wochenende fraglich. Doch natürlich will man auch dieses Wochenende punkten und sich so im Mittelfeld der Liga festsetzen. Zumal man mit einem Sieg gegen die Preussen einen direkten Tabellennachbarn hinter sich lassen könnte. (Hei)