12.09.2018

Harzer Falken testen noch zwei Mal bevor es ernst wird

Wenn die Spiele am kommenden Freitag, den 14.09.2018, um 20:00 Uhr in Erfurt und am Sonntag, den 16.09.2018, um 18:00 Uhr im heimischen Wurmbergstadion gegen den ECC Preussen Berlin absolviert sind, ist dies auch gleich das Ende der Testphase, die einiges an Höhepunkten aber auch noch verbesserungsbedürftige Dinge zu Tage hat kommen lassen.


Gegen Hamm mit ansteigender Form und zwei Torvorlagen: Andreas Druzhinin wird am Wochenende voraussichtlich krankheitsbedingt fehlen

Einer der Gewinner der Vorbereitung: Louis Trattner zeigte in allen Spielen hohen Einsatz und sehr deutliche Fortschritte zu letzten Saison

Natürlich hört man allerorts, dass man die Vorbereitung im Hinblick auf die Ergebnisse nicht so ernst nehmen sollte. Dabei war es sicherlich dennoch gut, dass man diesmal nicht ausschließlich gegen die Ligen-Hochkaräter wie die Crocodiles aus Hamburg sowie die Indians und Scorpions aus Hannover getestet hat. Zu ernüchternd war vor der vergangenen Saison die Vorbereitung und entsprechend demontiert wahrscheinlich auch das Selbstbewusstsein der Falkencracks gleich zu Beginn. Davon kann man in dieser Vorbereitung nicht unbedingt reden. Denn ein Auftaktsieg in Berlin gegen die Preussen, die wie schon im Vorjahr zu den heimlichen Playoff-Kandidaten gezählt werden und ganz offen sehr große Ziele artikulieren, war schon ein wenig Balsam auf die geschundene Harzer Seele. Denn zum einen musste man nicht mit einem Negativerlebnis starten – insofern war das Ergebnis nicht so ganz zweitrangig – und zum anderen hatte man sich diesen Ausgang vom Spielverlauf her auch verdient. Und auch das Heimspiel gegen Erfurt sah angesichts der erst kurzen Vorbereitung vor allem im 1. Drittel schon richtig gut aus. Lediglich individuelle Fehler verhinderten, dass man auch hier länger im Spiel bleiben sollte und das Ergebnis ein wenig freundlicher hätte gestalten können. Zach Josepher zeigt Leaderqualitäten So notierten sich Headcoach Arno Lörsch und sein Co-Trainer Jan Bönning die Notizblöcke voll und wussten, wo sie in der darauffolgenden Woche anzusetzen hatten. Und wie schon zuvor wurde die Trainingswoche kein Stück entspannter. Teilweise vier Einheiten standen pro Tag auf dem Programm und spätestens jetzt sollte auch für die beiden Trainer offensichtlich werden, wer im individuellen Sommertraining in heimischen Gefilden seinen Job ernst genommen hat und wer dem wunderbaren Sommer erlegen war. Zwischenzeitliches Zeugnis gab es in Form einer Niederlage beim Regionalligisten in Hamm. Natürlich probierte Arno Lörsch immer noch aus und vor allem die Leistungsfähigkeit der ganz jungen Spieler stand in Hamm auf dem Prüfstand. Doch insgesamt war das alles zu wenig gegen einen hochmotivierten Gegner und auch bei einigen erfahrenen Spielern sollte die Einstellung nicht zu hundert Prozent passen. Zudem zeigte US-Boy Zach Josepher nur zwei Tage später, wie wichtig er für das Team ist und in dieser Saison noch sein wird. In Hamm aufgrund einer schmerzhaften Rippenprellung nicht auf dem Eis, drängte er auf seinen Einsatz im Rückspiel und bestach nicht nur durch eine starke Defensivleistung und ein sehr sichereres Aufbauspiel. Mit zwei Toren und einer Torvorlage setzte er ein eindrucksvolles Zeichen und zeigte die Leaderqualitäten, die man sich von ihm erhofft hat. Und noch einer spielte in der Verteidigung einen sehr souveränen Part und könnte für die Harzer Falken noch richtig wertvoll werden. Denn Huskies-Coach Rico Rossi lässt grundsätzlich mit sechs Verteidigern spielen und sollte Kassel nicht von Verletzungen geplagt werden, steht Verteidiger Florian Kraus den Falken sicherlich regelmäßig im Rahmen der Kooperation zur Verfügung. Valerij Guts übt sich als Verteidiger Doch nun müssen erstmal die letzten beiden Vorbereitungsspiele absolviert werden. Hierbei kann man davon ausgehen, dass zumindest die Sturmformationen, die dann zusammen auf dem Eis stehen, auch so in die Saison starten werden. Wobei Trainer Arno Lörsch wohl aus der Not eine Tugend machen und Valerij Guts in die Verteidigung beordern wird. „Valerij ist ein exzellenter Schlittschuhläufer und wir haben das diese Woche im Training ausprobiert und er hat sichtlich Spaß daran. Bei Patrik Franz und Nico Ehmann wollen wir im Hinblick auf die Blessuren aus den letzten beiden Spielen kurz vorm Saisonstart kein Risiko eingehen und Andreas Druzhinin hat sich mit einem Mageninfekt krankgemeldet. Insofern lichten sich die Verteidigerreihen.“ begründet Lörsch die Maßnahme. „Zudem klappt das mit Valerij derzeit so gut in der Defensive, dass wir generell darüber nachdenken, ihn umzuschulen.“ Wie auch immer wird nach diesem Wochenende Zeit sein, auf die harte Vorbereitung zurück- und auf die noch härtere Saison vorauszuschauen. (Hei)