27.12.2017

Harzer Falken können gegen Duisburg nicht bestehen

Nach der 7:2-Auswärtsniederlage in Duisburg können die Harzer Falken auch im heimischen Wurmbergstadion vor 1.301 Zuschauern keinen Ertrag einfahren und verlieren auch das zweite Spiel gegen den selbsternannten Aufstiegsaspiranten deutlich mit 2:8 (0:3; 2:2; 0:3).


Es waren gerade einmal 14 Sekunden gespielt, als sich Thomas Schmid, Erik Pipp und Elias Bjuhr die erste Großchance auftat

Zwischendurch wurde es auch mal griffig, aber insgesamt hatte es der gute Schiedsrichter Göran Nöller mit einem fairen Spiel zu tun

Tim Lucca Krüger belebte das Offensivspiel der Harzer merklich, auch wenn auch er erfolglos bleiben sollte

Patrik Franz konnte sich in der Defensive nicht über zu wenig Arbeit beklagen

Dabei sah es über weite Strecken des Spiels gar nicht so schlecht aus, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Doch erneut lassen die Harzer beste Chancen liegen und so kann man gegen gnadenlos effektive Duisburger einfach nicht bestehen. Eine Tatsache die schon alleine durch das knappe Schussverhältnis von 38:41 zu Gunsten der Füchse zusätzlich untermauert wird. Aber entweder traf man einfach nicht genau genug, oder Füchsetorwart Etienne Renkewitz parierte zeitweise glänzend. Und dann gesellte sich ein weiterer Faktor, den auch Gästetrainer Frank Petrozza in der anschließenden Pressekonferenz als entscheidend ansah. Denn die Special-Teams der Duisburger funktionierten. Zwei der vier Überzahlsituationen wurden zu Toren verwertet und die Falken brachten es in insgesamt acht Powerplay nicht fertig diese in etwas Zählbares umzuwandeln, weil die Füchse auch in Unterzahl diszipliniert nicht allzu viel zuließen.

Allerdings muss man positiv anmerken, dass es dem Harzer Spiel gut tat, dass mit Tim Lucca Krüger einer in die 2. Sturmreihe neben Lukas Brückner und Richard Zerbst zurückkehrte, der dieser Reihe zusätzliche Impulse bescherte und die Gefahr so nicht wie in den vorherigen Spielen hauptsächlich von der 1. Sturmreihe um Elias Bjuhr, Erik Pipp und Christian Schock ausging. Dennoch fehlt ein Stürmer wie Artjom Kostyrev, der bis zu seiner Verletzung verlässlich das Tor traf und noch immer bei nur 9 absolvierten Spielen von insgesamt 25 auf Platz 4 der teaminternen Scorerliste liegt. Bezeichnend noch dazu, dass diese mit Thomas Schmid von einem Verteidiger angeführt wird.

Aber nicht nur vor dem gegnerischen Tor offenbarte man an diesem Dienstagabend zu viele Schwächen. Denn gegen die schnellen und technisch starken Duisburger wurden auch kaum körperliche Zeichen gesetzt und das Spiel gegen den Gegner war bereits in der neutralen Zone zu harmlos. Und wenn die Füchse mit Stürmer wie Andre Huebscher, Raphael Joly oder Robin Slanina erstmal im Drittel der Gastgeber waren, wurde es immer auch gefährlich. Zumal man den Harzer Verteidigern das harte Pensum der letzten Wochen, als man viel zu oft mit nur vier Abwehrspielern agieren konnte, in einigen Szenen deutlich anmerkte. Zu oft war man den Schritt oder auch Gedanken zu langsam, um die Aktionen der Duisburger effektiv zu unterbinden. Ein müder Körper geht halt doch selten im Einklang mit einem wachen Geist. Womit man sich fast schon wieder in der Situation der Vorsaison wähnt.

Richtig gefährlich wurde es für die Gäste dann eigentlich nur nochmal in der Schlussminute des 2. Drittels als die Harzer gleich drei Großchancen durch Elias Bjuhr, Erik Pipp und Thomas Schmid liegen ließen und man so statt einem „Momentum“ durch den vermeintlichen 3:5-Anschlusstreffer einen weiteren Rückschlag erhielt, der im Schlussdrittel nicht mehr zu reparieren war. Denn mit jeder vertanen Chancen wuchs der Druck auf die Harzer Spieler und ein Team wie das aus Duisburg ist immer in der Lage, dem Gegner in einer solchen Situation den Gnadenstoß zu geben.

Viele Punkte also, die sich Trainer Bernd Wohlmann in seinen Notizblock schreiben durfte. Denn schon am morgigen Donnerstag geht es um sehr viel, wenn man zum direkten Tabellennachbarn nach Timmendorf reist. Denn die Timmendorfer haben zuletzt gegen Rostock, die Hannover Scorpions und die Crocodiles Hamburg drei Siege in Serie einfahren und sich an den Harzern vorbei auf Platz 13 der Tabelle spielen können. Vier Punkte trennen die beiden Teams und so wird es umso wichtiger, etwas Zählbares von der Ostsee mit nach Hause zu bringen, um nicht vollends den Anschluss zu verlieren. (Hei)