16.01.2017

Harzer Falken bezwingen Timmendorf im dritten Anlauf

Mit 5:1 (2:0; 3:0; 0:1) können die Harzer Falken endlich den ersten Sieg gegen die Beach Boys aus Timmendorf in dieser Saison erkämpfen. Und gleichzeitig glich dieses Spiel so etwas wie einer Aufbruchstimmung.


Artjom Kostyrev krönte seine starke Leistung durch seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 für die Falken

Noch am Abend zuvor hatte sich die Mannschaft in Vertretung durch Robert Wittmann, Erik Pipp, Thomas Schmid und Lukas Brückner bei einer Infoveranstaltung der Harzer Falken vor rd. 80 Fans ob der in der letzten Woche getroffenen Entscheidungen deutlich hinter die Geschäftsführung der Harzer Falken gestellt und klar gemacht, dass sie diese Saison erfolgreich zu Ende bringen wollen. Und so spielten sie dann auch von Beginn an und vermiesten Gästetrainer Dave Rich gleich nach 29 Sekunden die Marschroute, möglichst lange das 0:0 halten. Auf Zuspiel von Lukas Brückner zog Ryan McGrath ab und Robert Wittmann konnte dem Puck noch die entscheidende Richtung in den Timmendorfer Kasten geben. Und man hätte in den darauf folgenden Minuten durchaus noch das ein oder andere Tor nachlegen können. Doch vor allem der an diesem Abend ganz starke Artjom Kostyrev scheiterte mit einigen Schüssen entweder am Torwart oder verfehlte das Tor nur knapp. Ebenso wie Dylan Quaile und Alexander Engel, die das Material von Torlatte und -pfosten einem Härtetest unterzogen, oder Ryan McGrath, der mit einem verdeckten Schuss an Torwart Daniel Jordi Buchholz scheiterte. Allerdings waren die Beach Boys auch nicht ganz chancenlos. Vor allem im ersten Powerplay der Gäste kamen sie gefährlich ins Drittel, doch entweder fanden sie in dem sehr sicheren Jannis Ersel ihren Meister oder mussten sich dem großen Kampf der Harzer beugen. Symbolisch für den an diesem Abend sehr ausgeprägten Kampfgeist wurde der Einsatz von Semen Hildebrand und Fabian Pyszynski, die sich in der 8. Minute dem Gewühl vor dem Harzer Tor entgegenwarfen und die Situation zu Gunsten Ihrer Mannschaft retteten. In der 16. Minute war es dann aber endlich so weit und Artyom Kostyrev hämmerte ein Zuspiel von Christian Schock und Lukas Brückner von der blauen Linie in den Winkel und vergoldete damit das gute Überzahlspiel der Falken zum 2:0. Und die Harzer machten im 2. Drittel gleich da weiter, wo sie aufgehört hatten. Schnörkellos nach vorne und kompromisslos in der Defensive nahmen sie das Haft des Handelns gleich wieder in die Hand. Und dann tat Christian Schock in der 23. Minute einfach mal das, was Trainer Norbert Pascha schon so oft gefordert hatte. Nach schönem Zuspiel von Florian Böhm und Christian Wittmann trieb er den Puck ins gegnerische Drittel und hielt aus spitzem Winkel einfach mal drauf. War Buchholz beim letzten Gastspiel seines Teams noch der Held, ließ er den Schuss über die Stockhand rutschen und musste sich diesen Treffer auf sein Konto schreiben. Und noch schlimmer kam es dann für ihn in der 27. Minute, als Lukas Brückner auch einfach mal in Richtung Tor schoss und ein Timmendorfer Verteidiger den Schuss mit dem Schlittschuh zwischen die Beine von Buchholz lenkte. Buchholz war nach diesem 4:0 so bedient, dass er sich sofort auswechseln ließ und Leon Hungerecker zu seinem Einsatz kam. Dieser machte seine Sache zunächst erstmal ganz gut, doch in der 34. Minute sah auch er nicht allzu glücklich aus. Dylan Quaile hatte Florian Böhm auf Reise geschickt und der hämmerte Hungerecker den Puck auf der Fanghandseite ins Netz. Und so ging es dann auch in die nächste Drittelpause, denn Ryan McGrath setzte sich zwar ganz stark gegen zwei Timmendorfer durch, musste sich dann aber gegen Hungerecker geschlagen geben, der nun immer sicherer wurde. So vor allem bei seiner Glanztat in der 44. Minute als er zunächst den Schuss von McGrath blockte, um den anschließenden Nachschuss von Lukas Brückner im Liegen mit der Fanghand wegzufischen. Und auch in der Folge waren die Torhüter die Hauptprotagonisten des Abends. In Unterzahl der Falken scheiterten zunächst Ryan McGrath und Robert Wittmann sowie nur Sekunden später Artjom Kostyrev an Hungerecker und auf der Gegenseite parierte Jannis Ersel vor allem die verdeckten Weitschüsse der Beach Boys sicher. Doch leider musste er sich dann doch in der 52. Minute geschlagen geben, als Gianluca Balla aus kurzer Distanz den Puck auf Deion Müller legte und dieser nur noch einschieben brauchte. Schade für Ersel, der sich den „Shut Out“ redlich verdient gehabt hätte, doch auch wenn die Timmendorfer nochmal alles nach vorne warfen, blieben die Falken an diesem Abend bis zum Schluss schadlos. Natürlich war dieser Sieg nur ein kleiner Schritt, doch er ging in die richtige Richtung und war im Hinblick auf die sehr bewegte Woche auch ein Zeichen. Denn die Mannschaft ließ ihren Worten aus der Infoveranstaltung Taten folgen. In der Defensive wurde sicher und abgeklärt aufgeräumt, der Gegner mit unzähligen Checks zermürbt, der Spielaufbau wurde schnell und schnörkellos nach vorne getragen und vor dem Tor zeigte man eine insgesamt gute Chancenverwertung gegen einen ebenfalls gut sortierten Gegner. Und natürlich hatte man aus der letzten Begegnung gelernt und so hatte man spätestens nach dem 4:0 zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, die Falken könnten dieses Spiel nochmal aus der Hand geben. Bis zum Ende hat jeder einzelne Spieler einen immensen Kampf in einem sehr schnellen und attraktiven Spiel geboten und alleine die Tatsache, dass fünf verschiedene Torschützen zu dem Erfolg beitrugen, unterstreicht, dass Trainer Norbert Pascha mit den Sturmreihen das richtige Händchen hatte und seine Mannschaft insgesamt gut auf die bevorstehenden Aufgaben eingestellt hat. (Hei)