15.10.2018

Harzer Falken ziehen einen Punkt aus dem Piranhabecken

Nicht wirklich zu erwarten aber hochverdient zwingen die Harzer Falken die Rostock Piranhas am Sonntagabend in Rostock in die Verlängerung und müssen sich erst dort mit 3:2 (1:0; 0:2; 1:0; 1:0) geschlagen geben.


An der Seite von Gulda und Weikamp einer der Aktivposten im Harzer Spiel: Patrick Dzemla markiert den zwischenzeitlichen Ausgleich

Belohnt sich für seine zuletzt starken Leistungen: Louis Trattner wird immer wichtiger für die Falken und schießt in Rostock zur Führung ein

Zuletzt immer mit soliden Leistungen: Dennis Gulda arbeitet vorbildlich für das Team und bereitet in Rostock den Ausgleich vor

Zunächst einmal gaben allerdings die Hausherren den Ton an. Und das war sicherlich auch bedingt dadurch, dass die Harzer Falken bereits in der 1. Spielminute die erste Strafzeit kassierten und dieser im 1. Drittel noch einige folgen sollten. Rostock spielte clever aus einer sicheren Verteidigung heraus und nutzte dann auch ihre Chance in 5:3-Überzahl zum 1:0 durch Gregory Classen. Viel mehr sollte aus der optischen Überlegenheit der Piranhas jedoch in diesem Drittel nicht herausspringen. Weil auch die Falken gut in der Defensive standen und Fabian Hönkhaus erneut einen sicheren Schlussmann abgab. Das 2. Drittel war in Harzer Hand
Doch Trainer Arno Lörsch war aufgefallen, dass das Team von der Ostsee bereits im 1. Drittel müde wirkte und man hier vor allem mit viel Tempo eine Chance haben könnte. So war es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass Patrick Dzemla, der an diesem Abend an der Seite von Dennis Gulda und Jörn Weikamp eine sehr aktive Sturmreihe bildete, in der 36. Minute auf Zuspiel von Gulda und Franz ausglich. Die Harzer Falken hatten das Heft nun im 2. Drittel vollends in die Hand genommen und Rostock besann sich nur mehr auf die dennoch immer wieder gefährlichen Konter. Doch erneut sollte es trotz bester Chancen lediglich zum Führungstreffer  durch Louis Trattner reichen. „Die Reihe mit Trattner, Kostyrev und Kubail ist für mich nun fix. Das passt einfach und Louis hat bei seinem Abstaubertor einfach genau da gestanden, wo er laut Taktik stehen sollte. Genau so stelle ich mir das vor.“ zeigte sich Lörsch dann auch mit der gewählten Reihenzusammenstellung sehr zufrieden. Lediglich mit der Chancenverwertung haperte es erneut, was aber auch daran lag, dass der Rostocker Torwart Jan Dalgic den Begriff „Matchwinner“ sicherlich für sich in Anspruch nehmen darf. Rostock retten sich durch Überzahltreffer in die Verlängerung So sollte sich auch im letzten Drittel am Erscheinungsbild nicht allzu viel ändern. Die beiden Mannschaften agierten auf Augenhöhe und erneut musste ein Powerplay herhalten, damit Thomas Voronov in der 43. Spielminute den Ausgleich für die Piranhas erzielen konnte. Ein Gegentreffer der die Harzer nicht entmutigen sollte. Allerdings wurden die Chancen nicht zwingend genug zu Ende gebracht und als 56 Minuten gespielt waren, folgte so etwas wie der Knackpunkt. Gleich zwei Rostocker wanderten auf die Strafbank und die Falken sollten nun selbst in 5:3-Überzahl spielen. „Wenn ich meiner Mannschaft heute etwas vorwerfen kann, dann ist es wohl das 5:3-Powerplay kurz vor Schluss. Da hat mir einfach die nötige Disziplin gefehlt um den verdienten Lucky-Punch zu setzen.“ haderte Arno Lörsch nach dem Spiel nur kurz mit seinen Jungs. Denn insgesamt sah er eine großartige Teamleistung. „Ich will grundsätzlich immer gewinnen. Und wenn ich sehe, dass man die Möglichkeit hat zu gewinnen, dann ärgert einen die Niederlage natürlich schon. Dennoch muss man respektieren, dass Rostock das auch sehr gut verteidigt hat und mit ihren Kontern immer brandgefährlich ist.“ zieht der Trainer ein abschließendes Resümee. Denn was folgte war die Overtime mit Chancen hüben und drüben und dem besseren Ende für die Hausherren, die mit einem satten Schuss von Dominik Patocka 4 Sekunden vor Schluss den Sack zu machten. Sturmreihen nehmen Gestalt an Alles in allem ist eine derart knappe Niederlage natürlich erstmal enttäuschend. Doch angesichts der katastrophalen Resultate in Rostock aus der letzten Saison und dem starken Saisonstart der Piranhas, muss man dem Falkenteam ein dickes Lob aussprechen, das als erstes Team in dieser Saison überhaupt etwas Zählbares aus Rostock mitbringen konnte, wohingegen Herne und Preussen Berlin bereits gescheitert waren. Zudem zeichnet sich mit den beiden vorgenannten Reihen ab, dass zumindest hier die Zusammensetzung und Abstimmung bereits sehr gut passt. Wohingegen Erik Pipp und Richard Zerbst mit Geordie Wudrick erneut einen neuen Nebenmann erhielten. Wudrick zeigte sich bei seinem Debüt sehr engagiert, wobei noch einiges an Luft nach oben ist, um dem hohen Tempo der Oberliga folgen zu können. Nun ist unter der Woche Gelegenheit, sich für das Auswärtsspiel in Hamburg am Freitag und das Heimspiel am Sonntag gegen Leipzig weiter zu entwckeln. (Hei)