12.11.2016

Harzer Falken kämpfen die Tilburg Trappers nieder

Nach einem aufopferungsvollen Kampf gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner bezwangen die Harzer Falken die Tilburg Trappers vor 653 Zuschauern sensationell mit 2:1 (1:0; 0:1; 1:0).


Und irgendwie hatte die Goslarsche Zeitung den richtigen Riecher, als sie ihren Vorbericht rund um Torwart Fritz Hessel aufbaute und den Harzer Keeper bereits im Vorfeld zu dem notwendigen Garant des Erfolges kürte. Und ob es diese Wertschätzung war, die Hessel an diesem Abend zusätzlich puschte, oder das sehr gute Training, das die Mannschaft unter der Woche laut Trainer Norbert Pascha absolvierte, Fritz Hessel stand wie der berühmte Fels in der Brandung und brachte die zeitweise viel zu verspielten Niederländer mit unzähligen Glanzparaden an die Grenze der Verzweiflung.

Dabei musste Hessel auch von Anfang an hellwach sein, denn die Tilburger bestimmten in den ersten Minuten klar das Spiel und ließen die Harzer Falken zeitweise kaum aus ihrem Drittel herauskommen. Und so wurde der Spielverlauf schon ein wenig auf den Kopf gestellt, als Thomas Schmid einen Konter über Tobias Schwab einleitete und dieser mustergültig auf Artjom Kostyrev auflegte, der in der 10. Minute zum 1:0-Führungstreffer einschoss. Von nun an kamen die Harzer immer besser ins Spiel und ließen ihren frenetisch feiernden Anhang bereits zwei Minuten später erneut jubeln. Doch der insgesamt gewohnt souverän leitende Schiedsrichter Gregor Brodnicki hatte eine Spielszene bereits Sekunden zuvor abgepfiffen. Allerdings ließen sich die Falken auch dadurch nicht beirren und kamen immer besser ins Spiel. Auf Tilburger Seite stand jedoch an diesem Abend mit Ian Meierdres ebenfalls einer der besten Torhüter der Liga im Kasten und so sollte es ein absolut packendes Spiel werden, das auf Harzer Seite im Zeichen des Kampfes stand und insgesamt ein Spiel überragender Torwartleistungen sein sollte.

Im zweiten Drittel merkte man den Tilburgern an, dass sie mit dem Ergebnis so überhaupt gar nicht zufrieden waren. Wütende Angriffe und ein Torschussverhältnis von 5:28 zu Gunsten der Tilburger belegten deutlich die Übermacht und auch die Härte nahm nun immer mehr zu, ohne dass das Spiel zu irgendeinem Zeitpunkt unfair wurde. Und nachdem ein Schuss von Ryan McGrath nach einem der seltenen Konter der Falken denkbar knapp am Tilburger Tor vorbeitrudelte, war es die Paradereihe der Tilburger um Torschütze Diederick Hagemeijer, die keine Minute später den zu diesem Zeitpunkt längst überfälligen Ausgleich erzielte. Doch nicht nur Hessel zeigte an diesem Abend eine überragende Leistung, sondern das gesamte Team warf sich aufopferungsvoll den Angriffen entgegen und rettete das Unentschieden in die zweite Drittelpause.

Im Schlussdrittel kamen dann auch die Harzer wieder besser ins Spiel und in der 50. Minute hatte Robert Wittmann nach einem feinen Spielzug das 2:1 auf der Kelle, scheiterte jedoch an Meierdres. Und auch Hessel durfte sich nochmal auszuzeichnen indem er im Spagat einen Schuss aus dem Winkel fischte und in der 56. Minute einen Alleingang entschärfte, nachdem die Falken im Powerplay dem Gegner den Puck fast mustergültig zum Konter serviert hatten. Und immer weiter lief der Puck wie am Schnürchen gezogen durch die Tilburger Reihen. Doch Gästetrainer Bo Subr musste nach dem Spiel enttäuscht feststellen, dass man zu sehr bemüht war, schöne Tore zu schießen und immer wieder mindestens einen Querpass zuviel spielte. Und hatte sich im Stadion eigentlich schon jeder auf die Verlängerung eingestellt, erkämpfte sich Dylan Quaile im Tilburger Drittel die Scheibe, legte auf Robert Wittmann auf und der an diesem Abend ganz starke Wittmann fand die Gasse um den Puck auf Ryan McGrath zu legen, der sich hinter den Verteidigern in Richtung Tor gestohlen hatte. Und so stand das Stadion 16 Sekunden vor Ende Kopf, als McGrath den kaum für möglich gehaltenen Sieg in der regulären Spielzeit perfekt machte. (Hei)