29.12.2013

Falken ringen Piranhas nieder

Es waren Jubelszenen, wie man sie lange nicht im Wurmbergstadion gesehen hatte. In einem packenden Spiel haben die Harzer Falken in der Oberliga Nord die favorisierten Rostocker Piranhas mit 6:5 (2:3, 4:1, 0:1) niedergerungen und versetzten über 1500 Zuschauer in ausgelassene Feierlaune.


Von Beginn an lieferte der Aufsteiger aus dem Harz dem Tabellenzweiten von der Ostsee ein Duell auf Augenhöhe. Bis zur 15. Minute mussten die Falken allerdings einen 1:3-Rückstand hinnehmen. Zweimal schlugen die Rostocker in Überzahl zu (4. und 10. Minute), dann traf Jens Stramkowski nach einem Solo (15.). Zwischenzeitlich hatte Christian Schock den Puck zum 1:1 über die Linie gearbeitet (9.).

Das 2:3 sollte einer der Knackpunkte der Partie werden. Die Piranhas verloren den Puck im eigenen Drittel, J.T. MacDonald bestrafte das umgehend (19.). „Ab diesem Moment haben wir wirklich daran geglaubt, dass wir das Spiel gewinnen können“, berichtete Coach Bernd Wohlmann anschließend.

Den Schwung des Anschlusstreffers nahmen die Falken, von den Zuschauern frenetisch angefeuert, mit in das Mitteldrittel. Andreas Bippus markierte schnell den 3:3-Ausgleich (21.), dann traf mit Michel Bauer der Jüngste im Team der Harzer zur erstmaligen Führung (24.). Bei einem Break hatte MacDonald das 5:3 auf dem Schläger, setzte den Puck jedoch Zentimeter neben den Pfosten. Auch bei einer längeren doppelten Überzahl konnten Falken nicht nachlegen. Erst Maximilian Bauer sorgte mit einem satten Schlagschuss von der blauen Linie für das überfällige Tor (31.).

Die Piranhas schlugen in Form von Stramkowski noch einmal zurück (32.) und hatten in Überzahl die Chance zum 5:5. Doch Mario D'Antuono parierte stark gegen Sulcik. Als kurz darauf Schock einen Unterzahl-Konter von MacDonald zum 6:4 veredelte, glich das Stadion endgültig einem Tollhaus (38.).

Im Schlussabschnitt hielten die Gastgeber die Piranhas geschickt vom eigenen Tor weg. Mehr noch, zweimal Schock und MacDonald hatten sogar den siebten Treffer auf der Kelle, scheiterten jedoch am mittlerweile eingewechselten Tobias John im Rostocker Tor. So boten die letzten drei Minuten noch einmal Dramatik pur. Die Gäste nahmen früh den Keeper zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis und wurden 150 Sekunden vor Schluss belohnt, Petr Zip erzielte das 6:5. Mehr ließen die Falken aber nicht zu. Mit unglaublichem Kampfgeist und gestützt auf D'Antuono zwischen den Pfosten brachten die Harzer den Sieg über die Zeit.

„Hut ab vor der Mannschaft, die Riesiges geleistet hat. Beim 6:5 habe ich nur gehofft, das wir nicht doch noch bestraft werden. Das hätten wir nach dieser Leistung nicht verdient gehabt“, sagte Wohlmann. Für die Falken war es der erste Sieg gegen eines der Top-Vier-Teams der Liga.


Statistik:
Tore: 0:1 Stramkowski (Sulcik, Bartanus) 5-4 3:36, 1:1 Schock (Pipp, MacDonald) 8:15, 1:2 Sulcik (Bartanus, Schmidt) 5-4 9:50, 1:3 Stramkowski (Bartanus, Haiduk) 14:56, 2:3 MacDonald (Pipp, Schock) 18:12, 3:3 Bippus (Bilstein, Niemeyer) 20:56, 4:3 Mi. Bauer (Bilstein, Herold) 23:35, 5:3 Ma. Bauer (MacDonald, Schock) 5-4 30:46, 5:4 Stramkowski (Marsall, Zib) 31:49, 6:4 Schock (MacDonald, D'Antuono) 4-5 37:31, 6:5 Zib (Bartanus, Sulcik) 6-5 57:42
Strafzeiten: Harzer Falken 12 – Rostock 12 + 10 für Haiduk